Schlanke Produktion fastplan

Schlanke Produktion

Schlanke Produktion

Auf wohl kaum einem ande­ren Feld der Fabrik­pla­nung ent­ste­hen in immer kür­ze­rem Abstand immer neue „Diät­re­zep­te“ wie zu dem The­ma der „Schlan­ken Pro­duk­ti­on“. Ob Lean-Kon­zep­te, Kan­ban-Steue­run­gen, Wert­strom­de­sign oder vie­le ande­re Gedanken.

Grund­sätz­lich haben die­se Gedan­ken und Strö­mun­gen auch Gemeinsamkeiten:

Durchlaufzeitreduzierung und Bestandoptimierung

Mate­ri­al soll flie­ßen und nicht lie­gen. Wird die­ser Zustand erreicht, redu­ziert sich auch die Durch­lauf­zeit der Pro­duk­te, weil eine lan­ge Über­gangs­zeit zwi­schen den ein­zel­nen Bear­bei­tungs­schrit­ten ent­fällt. Lager und Zwi­schen­puf­fer sind mög­lichst gering zu hal­ten, aber ande­rer­seits sol­len eine stän­di­ge Ver­füg­bar­keit von Mate­ri­al und Halb­fer­tig­wa­re genau­so wie eine hohe Lie­fer­treue gegen­über dem Kun­den erreicht werden.

Rüstzeitreduzierung und Losgrößenoptimierung

Fast nir­gend­wo sonst im Bereich der Fabri­kopti­mie­rung kann man den direk­ten Zusam­men­hang zwi­schen zwei Opti­mie­rungs­an­sät­zen so gut und deut­lich erken­nen, wie bei der Rüst­zeit­re­du­zie­rung und der Los­grö­ßen­op­ti­mie­rung. Eine Redu­zie­rung der Rüst­zei­ten kann man umge­hend in eine Redu­zie­rung der Los­grö­ßen umset­zen. Dabei sind auch krea­ti­ve Ansät­ze gefragt, die das Bis­he­ri­ge in Fra­ge stel­len. Da alle The­men­be­rei­che eng mit­ein­an­der zusam­men­hän­gen, haben ein­zel­ne Ursa­chen häu­fig gleich meh­re­re Wir­kun­gen. Wir unter­stüt­zen Sie dabei, die­se Ursa­chen zu ana­ly­sie­ren und mög­lichst hohe Poten­tia­le zu schöpfen.

Moderne Produktionssysteme (Kanban & Co.)

Sind die­se Grund­sätz­lich­kei­ten umge­setzt, wer­den die eigent­li­chen Eng­päs­se und Schwach­stel­len der Pro­duk­ti­on und Logis­tik sicht­bar. Auf die­se Pro­blem­fel­der muss man nun ange­mes­sen reagie­ren. Dabei kommt es aber immer auch dar­auf an, den Main­stream kri­tisch zu hin­ter­fra­gen. Nicht jedes Unter­neh­men und jede Pro­dukt- bzw. Pro­duk­ti­ons­struk­tur eig­net sich für Pull-Prin­zi­pi­en, für Kan­ban-Steue­run­gen oder ähnliches.

Wir ver­tre­ten die Auf­fas­sung, dass es wich­tig ist, sehr genau hin­zu­schau­en und Lösungs­kon­zep­te auf die kun­den­in­di­vi­du­el­len Anfor­de­run­gen hin anzu­pas­sen. So ent­ste­hen schlan­ke und moder­ne, nicht modi­sche Pro­duk­ti­ons­sys­te­me. Im Übri­gen ist auch die Digi­ta­li­sie­rung der Pro­duk­ti­on kein Selbst­zweck, son­dern ein wei­te­rer Schritt hin zur schlan­ken Pro­duk­ti­on, wenn sie denn pass­ge­nau umge­setzt wird. Denn ein schlech­ter Pro­zess wird ledig­lich durch Digi­ta­li­sie­rung auch nur zu einem schlech­ten digi­ta­len Prozess!

FAQ

Warum ist ein Lean-Konzept sinnvoll? 

Das Lean-Kon­zept zielt auf eine schlan­ke Pro­duk­ti­on ab. Pro­zes­se wer­den opti­miert, Bestän­de redu­ziert – denn Bestän­de ver­de­cken Pro­ble­me. Je mehr das Mate­ri­al im Fluss gehal­ten wird, des­to weni­ger Kapi­tal ist gebun­den und umso deut­li­cher wird sicht­bar, wo Opti­mie­rungs­po­ten­tia­le in der Fabrik zu fin­den sind. Aller­dings gilt es auch, ein Gleich­ge­wicht zu fin­den, zwi­schen über­mä­ßi­gem Bestand und über­mä­ßi­ger Ver­schlan­kung. Lean-Pro­duc­tion ist ein wert­vol­les Werk­zeug, wie jedes Prin­zip hat aller­dings auch die­ses sei­ne Grenzen.

Was ist eine optimale Losgröße? 

Eine opti­ma­le Los­grö­ße ist so gewählt, dass man inner­halb des zur Ver­fü­gung ste­hen­den Zeit­fens­ters alle Pro­duk­te nach­pro­du­zie­ren kann, die man nach den aus­ge­leg­ten Kan­ban-Kreis­läu­fen benö­tigt. So ent­steht weder eine Über- noch eine Unter­pro­duk­ti­on. Der Gedan­ke, mög­lichst gro­ße Lose zu pro­du­zie­ren, um die Rüst­zei­ten zu redu­zie­ren, ist eine rela­tiv alt Idee und steht im Gegen­satz zum Lean-Gedan­ken. Bes­ser ist es, die Los­grö­ßen auf den Bedarf eines Pro­duk­ti­ons­in­ter­valls anzu­pas­sen und die Rüst­zei­ten sepa­rat zu optimieren.

Was ist ein Kanban-Kreislauf? 

Die Ein­rich­tung eines Kan­ban-Kreis­lau­fes sorgt dafür, dass die Pro­duk­ti­on von einem Push- auf ein Pull-Sys­tem umge­stellt wird. Der klas­si­sche Zwei-Behäl­ter-Kan­ban besagt, dass die Nach­pro­duk­ti­on eines Behäl­ters (kor­rekt: der Men­ge an Mate­ri­al, die in einen Behäl­ter passt) ange­sto­ßen wird, sobald ein Behäl­ter eines Mate­ri­als leer ist. Die Pro­duk­ti­on muss spä­tes­tens dann abge­schlos­sen und zur Ver­fü­gung gestellt sein, wenn der zwei­te Behäl­ter leer wird. Die Wie­der­be­schaf­fungs­zeit gibt vor, wie vie­le Behäl­ter und wie viel Mate­ri­al pro Behäl­ter sich im Kan­ban-Kreis­lauf befin­den müssen.

Wie erreiche ich eine Durchlaufzeitoptimierung? 

Eine Durch­lauf­zeit­op­ti­mie­rung (hier ist in der Regel natür­lich eine Ver­kür­zung gemeint) kann man auf unter­schied­li­chen Wegen errei­chen. Eine Rüst­zeit­re­du­zie­rung hilft einer­seits direkt, ande­rer­seits durch die damit ver­bun­de­ne Mög­lich­keit zur Los­grö­ßen­re­du­zie­rung. Eine Redu­zie­rung der Fer­ti­gungs­zeit hilft eben­falls bei der Mini­mie­rung der Durch­lauf­zeit. Hier könn­te bei­spiels­wei­se ein Auto­ma­ti­sie­rungs­an­satz hilf­reich sein.